16
Sep
2008

Warum immer ich?

Ebri und Langstreckenzüge sind einfach keine Freunde, irgendwie nie gewesen. Eigentlich bin ich zumindest so weit umweltfreundlich eingestellt, dass ich nicht das Auto benutze, wenn es nicht sein muss und ich habe auch wirklich nichts gegen Züge. Aber irgendwo sitzt ein kleiner Klabautermann, der mir immer und immer wieder dazwischen funkt.
Dass Züge verspätet sind, kommt vor, soll ja auch nicht ungewöhnlich sein und die Bahn, egal in welchem Land, kann es manchmal wirklich nicht verhindern. 10, 20, vielleicht auch 30 Minuten. Aber auf der Heimfahrt hat es mich wieder einmal erwischt...2 STUNDEN!!! Das ist echt nicht fair! Warum denn nur immer ich???

Abenteuer Musterung

Ja, um zur schwedischen Polizei zu kommen, muss man sich einer Musterung entziehen, nicht ganz unähnlich der zum Militär, aber natürlich eingerichtet auf eben den Polizeidienst. Ein Abenteuer ohne Gleichen, wenn man, wie ich, mit Militär so gar nichts am Hut hat.

Anreise am Sonntagabend. Nicht nur, dass die Bahnauskunft mich verpeilter Weise eine Station zu weit geschickt hat. Die Gegend ist ziemlich weit drausse und an einem Sonntagabend auch recht verlassen. So ergibt sich der erste inoffizielle Test, wer die Lokalitäten findet, darf mitmachen. Gut, die Häuser waren nicht allzu schwer zu finden, waren ja gross genug gegenüber dem Schlösschen hinter dem sie sich versteckten. Aber dann? Einöde, weit und breit keine Menschenseele. Schliesslich findet sich eine Tür. Alle Informationsschilder deuten jedoch nur auf Militär, gilt das dann auch für uns? Versuchen. Und siehe da, im vierten Stock finden sich Zeichen von Leben. Überflüssiger Weise klopfe ich an der Tür des "Nachtportiers"
"Ja, hier, Laken da, hier sind schon welche, kannst aber auch ein anderes Zimmer nehmen."
Öhm, ja, nagut. ... Die Mädels im ersten Zimmer sehen nett aus und haben noch drei Oberbetten frei. Ich liiiiiebe Doppelstockbetten, hier bleib ich.
Natürlich sind alle gleichermassen nervös, keiner weiss, was passieren wird, alle haben was gehört, aber jeder etwas Anderes. Wir versuchen den Abend nicht zu lang werden zu lassen, aber nachdem alle Betten gefüllt und wir also zu sechst im Raum sind, wird es doch nach 11 bevor das Licht ausgeht.

Montag: 5 Uhr 15. Das erste Handy klingelt. L hat vergessen ihren Wecker umzustellen - DANKE!
Es stellt sich aber heraus, dass ich im Gegensatz zu den Anderen ausgezeichnet geschlafen habe. War auch nicht verwunderlich, nachdem ich die Nacht zuvor kaum ein Auge zugetan hatte. Nachdem wir nun eh alle wach sind, haben wir Badräume und schliesslich auch den Frühstücksraum für uns allein. Die Ruhe vor dem Sturm.
Ab 7 Uhr 30 soll die Registrierung erfolgen,8:30 soll es dann losgehen. So etwa 8:15 endet die Schlange an der Rezeption. Es wird 8:30, es wird 9:00. Es wird schliesslich 9:20 bevor wir zum Informationstreffen gebeten werden. Inoffizieller Test Nummer 2: Bist du geduldig, kannst du abwarten?
Nach einer relativ knappen Introduktion werden die drei Gruppen in die man uns dem Alter nach eingeteilt hat, auf die verschiedenen Stationen "Computersaal - Gespräche - Ärzte" verteilt.
Ich darf mit dem "computerisierten Begabungstest" beginnen. Zunächst einige allgemeine Fragen um das psychische Wohlbefinden als Grundlage für das spätere Gespräch mit dem Psychologen, dann 6 Blocks mit Aufgaben, das Übliche: Figuren ergänzen, Punkte an auseinandergeklappten Figuren wiederfinden, Zahlenreihen ergänzen, Wortpaare finden, und dann noch eine ganz witzige Übung in der Ja - Nein ist, grösser mit kleiner beantwortet wird und verschiedene Kästchen in verdrehten Reihenfolgen anzuklicken sind. Nach einer guten Stunden ist alles durch.
Pause bis nach dem Mittagessen.
Nach einem kleinen Imbiss und der Feststellung, dass die Gegend auf der richtigen Seite der Anlage doch nicht so verlassen ist, wie man dachte, ist wiederum allgemeine Sammlung.
Eine nette Dame ruft meinen Namen auf. Erst als wir an ihrer Zimmertür eintreffen, ist klar, dass sie eine der Psychologen ist (andere haben sich mit ihrer Befassung vorsgestellt). Eine Stunde Gespräch, wieder zur Rezeption, weitere 2 Stunden Wartezeit.
Ein freundlicher Herr in Uniform ruft mich auf und ich folge ihm zu seiner Kollegin. Die folgende Stunde ist der blanke Horror. Auch wenn man fest davon überzeugt ist, dass das was man tut das einzig Richtige für einen ist, so schaffen die Beiden es binnen kürzester Zeit das Gefühl zu vermitteln, dass man eigentlich gar keine Ahnung hat wovon man redet. Einziger Trost, im Endeffekt hatten alle ein ebenso mieses Gefühl nach diesem Gespräch, also wahrscheinlich gehört das zum Prozess.
Der Tag endet 2 1/2 Stunden früher als ursprünglich geplant ohne das Schreiben eine Aufsatzes.
Um wenigstens ein Bisschen was davon zu haben, machen wir uns, also ein paar Leute zusammen, auf den Weg in die groooosse Stadt. Nach dem Steak in dem sehr gemütlichen Grillhouse bin ich aber nicht die Einzige, die ihr Bett rufen hört. Seltsam eigentlich, man hat doch den ganzen Tag bis auf effektiv 3 Stunden gar nichts gemacht ausser gewartet?!

Dienstag: 6:15 der erste Wecker klingelt, na gut Mädels, wenn ihr unbedingt so früh raus müsst, ich bleib noch liegen.
Der einzige Punkt, der für mich noch aussteht, ist die ärztliche Untersuchung, der Punkt, vor dem ich am meisten gebangt habe, was wenn die einen Fehler finden? Dagegen kann man nichts machen, dann is das aus und Ende! Natürlich weiss ich, dass ich sowohl höre als auch sehe, aber wenn es ans Testen geht, hat man doch immer irgendwie ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Aber die Ärztin dann war Klasse... so richtig Marke verwirrter Professor. Und ENDLICH, endlich jemand, der gesagt hat, wie er einen finden, wie man wirkt, was sie denkt. DANKE!
So sind wir schliesslich nicht erst um 11 sondern bereits kurz nach 10 fertig, hätte ich das gewusst, hätte ich einen Zug eher gebucht. Aber wer rechnet denn damit, dass sie zeitiger aufhören?! Hallo? Es geht hier doch am Ende um eine staatliche Einrichtung.

Nun bin ich auf dem Weg nach Hause. 2 Monate warten. Inoffizieller Test Nummer 3: Kannst du nervlich Belastung aushalten?!
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